
Da stehen sie ja:
Putzige Häuschen im Lough Erne Resort
Bild: Public Domain
Will man sich das als Verbrecherherberge mißbrauchte Anwesen mittels einer der überaus praktischen Kartendienste von Google aus der Luft anschauen, sieht man allerdings nur grüne und unberührte Wiesen. Keine gepflegten Häuschen, keine dazugehörigen Nobelkarossen, weder Park- noch Golfplatz, nichts – laut dem Konzernriesen mit den bunten Buchstaben sind all die Villen, Straßen und Bootsstege offensichtlich urplötzlich wie vom Erdboden verschluckt.
Allerdings haben die Manipulatoren von Google bei ihrer Zensur vergessen, sich mit ihren Kollegen bei Microsoft abzusprechen. Bei deren Kartendienst „Bing Maps“ ist das Resort in all seiner Pracht nach wie vor klar und deutlich zu sehen:
Aber auch bei Google Earth taucht das 2007 eröffnete Eliten-Ferienzentrum wieder auf, wenn man die Funktion „Historische Bilder anzeigen“ benutzt und den Schieberegler auf 2010 stellt. Erst vor dem diesjährigen G8-Gangstertreffen wurde die aktuelle Aufnahme durch eine ältere ersetzt. Die Gründe dafür dürften vor allem für aufgeweckte Zeitgenossen so unerfindlich nicht sein.
Das milliardenteure Lough Erne Resort steckt übrigens trotz seiner hochkarätigen Besucher in finanziellen Schwierigkeiten und befindet sich unter Konkursverwaltung. Wer also etwas auf der hohen Kante zu liegen hat und nicht so recht weiß was damit anzufangen, wie wär’s?
Zu finden ist die Anlage bei den Koordinaten 54° 23′ 55″ N, 7° 41′ 37″ W – oder eben auch nicht.
Quellen und Links:
• The Register – Google erases G8 venue from Earth: Microsoft doesn’t
• Alles Schall und Rauch – Google hat den G8-Tagungsort gelöscht
• Querschüsse – G8-Gipfel in Nordirland: Politische Insolvenzerklärung in pittoreskem Ambiente
• 5 Star Lough Erne Hotel, Golf & Spa Resort